Die Familiengeschichte
muss noch komplett geschrieben werden, aber einmal ein kleiner Beginn: 

Der Name Rebay ist in der heutigen Form seit 1659 dokumentiert, in früheren Dokumenten (1372) aber schon als Rebalius und Rebaglio erwähnt. Die Familie wird nach diesen Nachrichten bereits auf das Jahr 800 zurückgeführt, aus "Gallia Borgogna" stammend.

LARIO
Der kleine Ort Pognana am Comosee - Lago di Como, auch Lario genannt, ist seit frühester Zeit als Stammsitz der Familie dokumentiert. Die Provinz Como ist heute eine der reichsten Regionen Italiens; vor fünfhundert Jahren war sie eine der ärmsten. Ihr Gebiet besteht zu zwei Dritteln aus Bergen, ein Sechstel aus Hügeln und ein Sechstel aus Ebene. Die zwei Teile des Comosees liegen mitten in den Bergen und haben den Beinamen Dreieck von Lario. Pognana liegt am westlichen Ufer des Dreiecks von Lario, auf halben Weg zwischen Como und Bellagio. Heute ist Pognana ein hübscher Wohnsitz, ein netter Ferienort zwischen dem Seeufer und dem Berg. Das alte Zentrum des Ortes liegt etwa 150 Meter über dem Seeufer und besteht aus alten Bauernhäusern und Wohnsitzen.

Wenn wir das Gebiet des alten Dorfes betrachten, ist es durch intensive Terrassierung charakterisiert, und Zerstückelung in eine große Anzahl privater Parzellen (kleine Felder, Gemüsegärten, Waldstücke). Die größeren Landstücke weiter oben sind gemeinsames Eigentum der ganzen Gemeinde, Wiesen, Almen und Wälder.

In dieser Region von Lario war das Leben zwischen 1300 und 1550 sehr hart. Die Einwohner erwirtschafteten von ihren Feldern kaum genug, um zu überleben, selbst zu Ende dieser Periode hatten die Bergbauern große Schwierigkeiten. In einem Notariatsakt des Giovanni Antonio Rusca datiert 22. Juli 1651 gab Augustinus Rebalius qd. Cesare Zeugnis der Armut und des Lebens in Not : "... in Pognana ist das Land armselig, es gibt nur wenige Familien, im Dorf gibt es knapp zwanzig Häuser, das Dorf ist sehr steil und es ist notwendig, alle benötigten Güter auf den eigenen Schultern zu transportieren..."

Als Folge begannen die Männer von Pognana am Ende 1500 die zeitweise Emigration auf der Suche nach Arbeit, in Deutschland und anderen Ländern, um "...genug für den Lebensunterhalt zu verdienen und die Früchte der Arbeit den zu hause gebliebenen zur Hilfe und für ihren Unterhalt zu senden".

DIE FAMILIE
Während der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts lebten in Pognana Fedele de Rebalio, Agostino's and Abbondio's Vater. Das bis jetzt älteste Dokument über diese Familie ist ein Notariatsakt, unterschrieben von Tommasolo de Margheritis von Como, datiert 12. Juni 1415, in dem "Agostino de Rebalio qd. Fedele, de Pognana" sich verpflichtet, bis zum Tag des Heiligen Martin die Summe von 18 Dukaten in feinem Gold an Antonio de Benzo, Kaufmann in Como, für den Kauf von Wollkleidern zu bezahlen.
Einige Dokumente aus dem Staatsarchiv von Como und den Kirchenarchiven von Pognana und Como bestätigen die Anwesenheit und die Arbeiten der Rebays, die im 15. und 16. Jahrhundert lebten. Aus diesen Dokumenten geht hervor, dass bis Ende 1500 die Vorfahren meist Bauern waren, die Periode der Handelstätigkeit und zeitweiligen Auswanderung begann erst ab etwa 1600.

Die Rebays des 15. und 16. Jahrhunderts waren hauptsächlich Bauern. Im Laufe der Generationen verbesserte sich ihre ökonomische Lage durch fleißige Arbeit und die Einführung neuer Früchte wie Kartoffeln und Mais so weit, dass mit etwa Anfang 1600, als Agostino Rebay (Michele's Sohn) starb, seine Kinder "... allein in Pognana 60 Denare Land" erbten.

Die folgenden Jahre waren durch Hunger und Not gezeichnet, durch die Misswirtschaft der spanischen Herrschaft und viele Verluste (inklusive der Pest von 1630, die die Einwohnerzahl von Pognana dezimierte). In dieser Zeit begann die Emigration einiger Einwohner des Dorfes - sie verließen ihr Vaterland auf der Suche nach Arbeit und einem komfortableren Leben. Die zuerst zeitweilige Emigration wurde sehr bald eine Tradition der männlichen Familienmitglieder. Die Ziele waren Länder nördlich der Alpen, anfangs Deutschland und Österreich, später Ungarn und Nachbarländer. Sie verließen die Küste von Pognana mit Packtieren hinauf nach Colico, weiter durch Chiavenna, überquerten den Splügenpass nach Chur und von dort aus kamen sie zu ihren endgültigen Zielen : München, Augsburg, Gotha, Schmalkalden, Frankfurt, Köln, Aachen, Wien, Budapest...

Zunächst waren sie Straßenhändler und einfache Handwerker, im Laufe einiger Generationen wurden sie dann reiche Händler und Kaufleute. Einige ließen sich im Ausland nieder (zuerst in Deutschland, Österreich und Ungarn, später in Argentinien, Patagonien, Frankreich und den USA) - sie waren erfolgreich und oft erreichten sie bedeutende Positionen. 

Die Entscheidung, Wanderhändler zu werden, wurde mit der Zeit Familientradition. Sobald die männlichen Mitglieder der Familie das Alter von 12 Jahren erreicht hatten, und manchmal bis zum 60. Lebensjahr, gingen sie normalerweise für zwei bis drei Jahre fort, waren dann vier bis fünf Monate wieder bei ihrer Familie und gingen dann wieder fort. Den Frauen blieb die schwere Arbeit auf dem Bauernhof und die Erziehung der Kinder. Sie trugen das mit Würde und hüteten das Haus viele Jahre.
Die Leute von Pognana wanderten als Händler in die ganze Welt. Sie verkauften alle Arten von Waren und waren Instrumentenmacher, stellten einfache Geräte wie Käfige für Haustiere, Mausefallen und kleine Handwerkszeuge, sie stellten Nudeln her, sie wurden auch "Boromètta" genannt, ein Spitzname mit Ursprung aus Mailand, der Händler von Tuch aus Wolle und Nähzubehör wie Knöpfe, Nadeln und Stifte. 

Nur zwei Söhne von Agostino Rebay hatten Nachkommen, die bis zum heutigen Tag leben, Alessio and Cesare. Die notariellen Dokumente aus dem 17, 18 und 19 Jahrhundert erzählen die Familiengeschichte mit vielen eindrucksvollen Details, die ihr Leben und ihre Gewohnheiten beleuchten. Sie waren mutige und tief religiöse Leute, fleißige Arbeiter und geschickte Händler, waren oft erfolgreich, eröffneten Handelsketten, gründeten Firmen und Gesellschaften, hatten Verdienste, hatten Anerkennung und wurden geehrt. Aber auch bei langen Abwesenheiten behielten sie ihre Liebe zu ihrem Heimat.

DER NAME 
Mit ausreichender Sicherheit können wir bestätigen, dass unsere Ahnen den Namen "Rebay" schon seit alter Zeit trugen. Der in dieser Form verwendete Name erscheint auch in Notariatsakten dieser Zeit, als Beispiel ein Dokument, aus dem Lateinischen übersetzt:
Recessio Samstag, 9. Oktober 1484
Der Unterfertigte Benedetto de Carcano erklärt sich zufrieden , dass er erhalten hat von Martino de Luxano, Sohn des verstorbenen Agostino, von Luchino de Primavexio und von Fidelle de Rebayo, Sohn des verstorbenen Agostino, alle aus Pognana: 5 bushel Weizen and 8 Fässer Wein... als Zahlung für die Pacht für das laufende Jahr, das am Tag des Heiligen Martin endet, für alle Immobilien in Pognana and Quarzano, die besagte Martino, Luchino and Fidelle vom genannten Benedetto gepachtet haben.
Unterzeichnet in Broletto / Como, Gemeinde S. Benedetto - Notar Michele Sala von Como.
Aber erst Ende des 17. Jahrhunderts bekam der Name offiziell seine moderne Form und heutige Schreibweise. In dieser Zeit wurde Latein, die Sprache der Dokumente jener Zeit, aufgegeben; die Vorschriften, die durch Kaiserin Maria Theresia erlassen wurden, verpflichteten die Gemeinde, ein "Register der Seelen" in italienischer Sprache zu führen, womit auch eine genaue Festlegung der Schreibweise der Namen verbunden war.
Auch im Fall der Rebay übersetzten die Schreiber der Dokumente aus 1400 bis 1700 den Familiennamen aus der gesprochenen Form in Schriftform ohne eine genaue Regel. So finden wir tatsächlich : Rebalius (männlich), Rebalia (weiblich); Rebagli, de Rebaleo, Rabaglio, Rebaleus, Rebaleij (manchmal finden sich in einem einzigen Dokument mehrere Schreibweisen für die gleiche Person).
Während der vergangenen Jahrhunderte war, wie man klar aus den meisten Dokumenten der Zeit sieht, es nicht so wichtig, einen bestimmten Familiennamen zu haben. Mehr Genauigkeit erfährt man durch die Taufnamen, die Vaternamen und selbst die Spitznamen.

PERSÖNLICHKEITEN
Im Laufe der Jahrhunderte gab es durch Persönlichkeit und Lebensumstände herausragende Mitglieder der Familie:

Giovanni Angelo Rebay - Kapuziner - Laienbruder - Pognana 1698-Como 1754
Autor des Manuskripts "La nave in burrasca giunta in porto (Das Schiff, das durch den Sturm den Hafen erreichte)", wo er den Bau der neuen Pfarrkirche in Pognana beschreibt. Die Kirche wurde von den Rebays in den Jahren 1732-1745 mit Hilfe ihrer im Ausland lebenden Landsleute gebaut.

Alessandro De Rossi y Rebay - Como 1847 - Buenos Aires 1897
Sohn von Venanzio de Rossi und Maria Domenica Rebay hatte ein abenteuerliches Leben. Er emigrierte sehr jung nach Südamerika, schloss sich der Truppe Garibaldis an und nahm am Tripel-Allianz Krieg zwischen Argentinien-Uruguay-Brasilien and Paraguay teil. Nach Italien zurückgekehrt machte er für einige Jahre Karriere beim Militär. Später kehrte er nach Argentinien zurück, wo er sich endgültig niederließ und seine Cousine Angela Rebay heiratete. Er gründete in Buenos Aires die erste Zeitung italienischer in Argentinien : "Der Freund des italienischen Arbeiters".

Wer heute im Internet nach dem Namen Rebay sucht, wird oft auf den Namen Rebay stoßen - einige Beispiele:

Angelo Rebay - (Pognana Lario CO, 1788 - 1860) 
autobiografia 1788-1859. Die Autobiographie von Angelo Rebay, einem reichen Stoffhändler, beginnt mit der Ankunft der napoleonischen Truppen in der Lombardei Sie erzählt von seinen Abenteuern und Missgeschicken, seiner Familie, der Pest, der Revolution 1848 und die Kämpfe, die zur Einigung Italiens führten. Diese Biographie mit dem Titel "The first Tricolour", wurde beim Diary Award 2003 von Archivio Nazionale Diaristico of Pieve S. Stefano (Italy) vorgestellt und unter die zehn Finalisten gereiht. 

Hilla Rebay von Ehrenwiesen - 1890 - 1967. Um 1928 lernt die ausgebildete Malerin in New York Solomon Guggenheim kennen, den schwerreichen „Kupferkönig". Guggenheim, fasziniert von der temperamentvollen Deutschen, will sich eigentlich nur von ihr porträtieren lassen. Bei der Gelegenheit überzeugt Hilla Rebay den Mäzen, moderne Kunst zu sammeln. Mit einem jährlichen Betrag baut die adlige Künstlerin eine Sammlung für Guggenheim auf, darunter bedeutende Werke von Kandinsky, Chagall, Picasso und Mondrian. 1939 eröffnet Hilla das „Museum of Non - objective Painting" in New York und wird von Guggenheim beauftragt, seinen ersten eigenen Kunsttempel bauen zu lassen. 1959 wird der Spiralbau von Frank Lloyd Wright fertig gestellt. 

Ferdinand Rebay - Wien 1880 - 1953, Pianist, Klavierpädagoge, Chormeister, Sängerknabe am Stift Heiligenkreuz, ab 1901 Studium bei Robert Fuchs Komposition und Klavier (Beispiel "es herbstelt") am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde (heute Universität für Musik und darstellende Kunst) Wien. 1904 Abschluss mit Auszeichnung, Silbermedaille der Gesellschaft der Musikfreunde. Privatlehrer für Klavier und Theorie, Lehrer Staatsprüfungskurse, Klavierschule Schwender. Klavierauszüge für Breitkopf und Härtel, Schott (Korngold-Opern). 1904-20 Chormeister Wiener Chor-Verein, 1915-20 Chormeister des Schubertbunds, ab 1921 Klavierunterricht Akademie (heute Universität) für Musik und darstellende Kunst Wien, 1929 Lehrtätigkeit Didaktische Methoden, Unterrichtsliteratur, 1933 Mitglied Disziplinarkommission. 1938 Zwangsweise Nichterneuerung des Vertrags, erst 1945 wieder Klavierklasse Hauptfach, ab 1946 Ruhestand. 
      
Ilaria Rebay - Professorin der Biologie, 

Ilaria Rebay studiert, wie Zellen komplexe Meldungen aus der Umwelt integrieren, als Modellsystem wird die Entwicklung der Augen von Fruchtfliegen verwendet. Zellen senden chemische Signale aus, die ihre Nachbarn veranlassen, zu wachsen oder nicht zu wachsen - und ob sie Augen oder Gehirnzellen werden. Für das Verständnis normalen und abnormalen Wachstums ist es wichtig, die molekularen Mechanismen dieser Kommunikation zu verstehen.
Rebay wurde Associate Member des Whitehead Institute und September 1997 Assistenzprofessor für Biologie beim Massachusetts Institute of Technology. Mit Abschluss von der Columbia University graduierte sie 1993 zum PhD in Biologie an der Yale University. Sie kam nach Whitehead nach ihrem Postgraduate Studium im Institut für Molekular- und Zellbiologie der University of California in Berkeley. Rebay’s Ehrungen und Auszeichnungen beinhalten den John Spangler Nicholas Prize der Yale University 1994, den Burroughs Wellcome Fund Career Award 1995, und den Rita Allen Foundation Scholar Award 1998.


Katharina Rebay , 2001 Abschluss des Studiums Ur- und Frühgeschichte mit Auszeichnung,  2005 Promotion zum Doktor der Philosophie (Dissertationsgebiet Ur- und Frühgeschichte), Mitarbeit an zahlreichen archäologischen Grabungen in Österreich und dem europäischen Ausland (Bischofshofen, Bibracte, Bockhart, Frauenberg/Seggauberg, Dürrnberg, Engerwitzdorf, Braunsberg, Velia, Luftenberg, Schwarzenbach, Carnuntum, zum Teil als örtliche Grabungsleiterin. Museumspädagogische Tätigkeit für Kinder und Erwachsene im Archäologischen Park Carnuntum. Publikationen: Ein neolithisches Steinbeil aus Velia, Das Theater von Velia. Bericht über die Ausgrabungen 2001, Hallstattzeitliche Grabfunde aus Donnerskirchen.  Arbeiten über die hallstattzeitliche Grabhügelgruppe von Zagersdorf im Burgenland, Wein in der Eisenzeit, Genuss seit Jahrtausenden: Pannonischer Spitzenwein. Dissertationsarbeit über das hallstattzeitliche Gräberfeld von Statzendorf in Niederösterreich. Mitarbeit als Research Assistant am Projekt “Changing social practices of death in Bronze Age Europe” (Urnenfelderperiode) an der Universität Cambridge (GB). Nach einer Tätigkeit als  Projektadministrator und Research Associate an der Universität Leicester über Tracing Networks (Netzwerke im antiken erweiterten Mittelmeerbereich) ist sie jetzt an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften tätig

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